Nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch mir als Klassenlehrperson fehlen beim sich bietenden Anblick die Worte. Tatsächlich inmitten wärmender Strahlen der Frühlingssonne stehen sie da, in Reihe und Glied, ein Eisvogel, ein Flamingo und ein Schmetterling.
Wow, welch ein erheiternder Anblick finden auch die Kinder, welche belustigt und begeistert auf die drei zustürmen. Lautstark heissen Sie die Besucher willkommen. Bevor jedoch der erste Knirps den Fenstersims erreicht, haben Schmetterling und Eisvogel das Weite gesucht. Sie bevorzugen die Szenerie lieber von der Pappel auf dem Schulhof zu beobachten. Die Flamingin aber bleibt, ihr scheint lautes Parlieren nichts auszumachen. In stoischer Ruhe stellt sie sich den Kindern als Pati Plapperi vor. Sie sei eine kommunikative Plappertante und Freundin der gepflegten Unterhaltung sie vergleicht dies, wie wenn die Schüler jeweils im Kreis sitzen und sich mit der Lehrerin austauschen. Weiter führt sie an, Ihre beiden Freunde Eisvogel, Fred Flüsteri und Schmetterlingsdame Lana Lautlos wären aber weit ruhigere Zeitgenossen.
Sie erzählt, Fred gleite bevorzugt durch Klassenräume, wenn Kinder im Flüsterton kommunizieren. Er möge es besonders, wenn sich die ABC-Schützen wechselseitig spannende Geschichte vorlesen würden. Im Flüsterton und kaum hörbar beginnt sie nun von Lana Lautlos zu erzählen. Kollegin Lana möge die Stille, ihr würden jene Kinder grösste Freude bereiten, welche sich beim Lösen von Rechnungen still und konzentriert der Aufgabe widmen. Als Gegenleistung für Geräuschlosigkeit sorgt sie mit spektakulären Flugeinlagen für Inspiration zum Beispiel beim Schreiben eines Aufsatzes.
Inspiriert wurden auch wir, das Team von Herzensideen. Seit Fred Flüsteri, Lana Lautlos und Pati Plapperi im Schulzimmer eingezogen sind, haben wir die Möglichkeit, unseren Schülerinnen und Schülern ganz einfach zu visualisieren, welche Lautstärke angebracht ist.
Wir nutzen dazu Rondelle, welche die jeweiligen Arbeitsphasen und die dazugehörigen Lautstärken ankünden. Eingeführt haben wir die Schilder spielerisch im Plenum. Wir haben jeweils ein Bild markiert und die Kinder wurden aufgefordert, schnellstmöglich ihre Lautstärke anzupassen. Dabei waren auch spannende Diskussionen ein positiver Nebeneffekt. Denn wer weiss schon wirklich, was eine behagliche Plapperstimme ist? Wann wird geblökt oder warum flüstert man? Und ganz ehrlich ist lautlos spürbar?
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